Teil 1: Was ist das Problem mit dem Bestehen?
von Sibylle Philipsen (Kommentare: 0)
Wirtschaftsprüfung – 1 shade of me

Wie das genau geht mit dem Bestehen, ist eine gute Frage. Wer noch nicht weiß, was es bedeutet, das Vollexamen als Wirtschaftsprüfer abzulegen, kann sich auf den einschlägigen Webseiten des Berufstandes bei der Wirtschaftsprüferkammer, beim Institut der Wirtschaftsprüfer und z.B. bei der Imagewebseite www.wirtschaftsprüfer.de informieren. Kurz zusammengefasst: es ist extrem viel Wissen, was in kurzer Zeit abgerufen werden muss. Die Bestehensquoten für das Vollexamen sind so gar nicht „sexy“. Sie liegen bei den Vollexamen seit 2010 im Schnitt bei 37%. Daher machen die „Helden, die antraten, Vollexamen zu bestehen“ wohl auch nur rd. 23% der Kandidaten insgesamt aus…
Was bedeutete es für mich?
All das verursachte mir jedoch keine Angst lediglich eine gesunde Portion Respekt. Mein Fokus war „Bestehen“, andere Möglichkeiten verbannte ich soweit wie möglich aus meinen Gedanken. Als ich ein Jahr vor dem schriftlichen Examen in die Vorbereitungskurse startete, war meine Tochter 1 Jahr alt. Daher war für mich klar: es gibt nur einen Anlauf und ich werde bestehen. Zumindest würde ich alles mir mögliche dafür tun. Schließlich ist es ein Invest des höchsten Gutes (neben Gesundheit), das man hat: Lebenszeit. Man investiert nicht nur viel Geld für Vorbereitungslehrgänge, -zeit und Literatur, sondern insbesondere viel, viel Lebenszeit für das enorme Lernpensum.
Aus meiner Sicht ist der erste Schritt, die innere Haltung zu prüfen.
Die innere Haltung beinhaltet auf der einen Seite Zielorientierung und Disziplin. Auf der anderen Seite auch das Wissen um eigene Bedürfnisse, Strukturen und Lerntypen. Dies alles sind zentrale Erfordernisse, um die Vorbereitungszeit bestmöglich zu nutzen. Man lernt nicht nur sehr viel Fachliches in dieser Zeit, sondern auch vieles über sich selbst und die Belastbarkeit von Familie und Freundeskreis.