Kontakt

Ihr schneller Weg zu mir.

Tel.: +49 162 211 91 79

Young Professionals im WPK-Dialog

von Sibylle Philipsen (Kommentare: 0)

Mein Erweckungsmoment: der Besuch der Wirtschaftsprüferkammerversammlung in Hamburg im Mai diesen Jahres.

Warum erweckt und wovon eigentlich?

Die Wirtschaftsprüferkammer (WPK) als Vertretungsorgan des Berufsstandes führt zur Information ihrer Mitglieder jährliche Versammlungen durch. Diese sind qua Satzung „Forum der Aussprache und Berichterstattung“. Meine Berührungspunkte mit der Kammer waren in der Examensvorbereitung recht intensiv und fruchtbar, danach hatte ich aber mit dieser Institution wenig zu tun. Überhaupt war die Kammer für mich kaum präsent. Eine Versammlung hatte ich bis dato nie besucht, was ich heute insbesondere auf die zeitliche Lage des Termines und die wenig ansprechende Agenda zurückführe. Die Einladung 2017 habe ich letztlich nur wegen eines Themas, dem „Syndicus-WP“, angenommen. Kurzum: die Veranstaltung hat mich geflasht und damit erweckt. Der Altersschnitt bei gefühlten 60 Jahren, die Anzahl der anwesenden Frauen bei maximal 10% und methodisch erfolgte die Versammlung im Wesentlichen in Form von Frontalvorträgen. Da es hier im Wesentlichen auch um Zukunftsthemen des Berufsstandes geht, war mir klar, dass hier dringend etwas passieren muss. Vor allem galt es die Frage aufzugreifen, wie man die Altersgruppen der Mitglieder und deren Interessen besser aktivieren bzw. berücksichtigen kann. Gesagt, getan:

  • XING-Gruppe zur Vernetzung von Wirtschaftsprüferinnen ins Leben gerufen
  • Email mit meinen Gedanken und Lösungsvorschlägen an den Vorstand der WPK gesendet. 

Positiv überrascht war ich dann über die Resonanz der Kammer, die sich anschickte, diese Punkte aufzugreifen. Noch überraschter war ich, als die Kammer auf mich zukam und um meine Ideen für ein Format für einen „Jung-WP-Tag“ bat. Auch hier habe ich den Ball gerne aufgenommen. Und dann folgte im August 2017 tatsächlich die Einladung der WPK für den 8.11.2017 nach Berlin.

Die Veranstaltung

Gespannt, was von meinen Ideen und Anregungen in die Praxis umgesetzt werden würde, machte ich mich auf den Weg. Das Setting wirkte im ersten Moment ziemlich steif: sehr großer Sitzungsraum mit U-Form-Sitzordnung. Auf den zweiten Blick waren da aber auch die Flipcharts in allen Ecken des Raumen, was auf Arbeiten in Gruppen hindeutete. Und damit relativierte sich auch der erste Eindruck: man hatte also tatsächlich einen zentralen Aspekt meiner Ideen aufgenommen. Alle Anwesenden (= 12 Teilnehmer plus die Moderatorin und die Vorstandsmitglieder inklusive Präsident) waren alle sehr offen und so entwickelte sich schnell nach der Vorstellungsrunde ein konstruktiver Austausch. In zwei Workshop-Runden wurde offen diskutiert, Unterschiede zwischen den Big4 und den Mittelständlern herausgearbeitet und zum Teil wieder relativiert. Im Kern ging es um positive Erfahrungen und Herausforderungen seit der Ernennung zum Wirtschaftsprüfer und bezogen auf die Kammer „To-Do’s“ für attraktive Kammerversammlungen und für die Kammerarbeit allgemein. Am Ende kristallisierten sich bei allen Gruppen ähnliche Themen und Handlungsbedarfe heraus. Erste Lösungsideen wurden dabei auch aufgezeigt. Alle Eingeladenen transportierten die klare Botschaft: die jungen Wirtschaftsprüfer sind bereit, hieran mitzuarbeiten. Der Vorstand nahm die Punkte an und versprach eine Fortsetzung des Formates bei der Kammerversammlung 2018. Ich bin gespannt! Mein persönliches Fazit: Engagement lohnt sich und bewegt etwas. Damit es noch viel mehr wird, braucht es aber die Schwarmintelligenz und das Engagement von vielen mit dem entsprechenden Mindset. Ich freue mich sehr über die tollen Menschen und Berufskollegen, die ich kennengelernt habe. Daher war dieses Treffen auch aus Networking-Gesichtspunkten eine Bereicherung.

Pflicht der Berufsträger?

Nach meiner Auffassung ist es eine Pflicht aller Berufsträger, sich auch für die Interessen und insbesondere für die Zukunft des Berufsstandes einzusetzen. Auch ich muss mir natürlich eingestehen, dass ich die Jahre nach Examen auch nicht in die Kammerthemen aktiv eingebracht habe. Nun "wachgerüttelt", kann ich jedoch nicht wegsehen, sondern nehme den Ball gerne auf.

Zurück